Die Wahl des Architekten Joseph Ramée zur Planung seines neuen Wohnhauses durch den Gutsherren Johann Peter von Möller-Lilienstern im Jahre 1811 begründet die heutige kulturhistorische Bedeutung des Hauses und des angrenzenden Parks. Joseph Ramée war lange Zeit in Vergessenheit geraten und seine Wiederentdeckung ist Prof. Paul V. Turner zu verdanken, welcher 1996 eine Monografie über den im Anfang des 19. Jahrhunderts bereits international tätigen Architekten herausgab. Eine Ausstellung im Jahr 2003 in Hamburg vervollständigte die Rekonstruktion des Lebens und Werkes von Joseph Ramée. Er gestaltete unter anderem den Place de la Concourt (heute Place Luis XI) sowie die Börsenhalle in Hamburg. In Europa gibt es nur noch wenige erhaltene Bauten von Ramée, eines davon befindet sich in Paris und weitere in Dänemark. In Deutschland gibt es das Mausoleum im Schlosspark Ludwigslust und einige Parks im Hamburger Raum, welche von Ramée nachweislich gestaltet wurden. Des weiteren gibt es einige Innenausgestaltungen der Firma Masson und Ramée und wenige umgebaute Häuser, vergleiche dazu P.V. Turners und Barbara Hedingers Herausgaben. |
Die Einzigen uns bekannten und erhaltenen Gesamtkonzepte von Ramée befinden sich zum einen in Dänemark: das Landhaus in Sophienholm, das Landhaus Oregard und in den USA der Campus des Union College in Schenectady. Das Herrenhaus Rothspalk wurde äußerlich im Vergleich zur Bauzeit nur unwesentlich verändert, das Dach wurde um einen Meter angehoben und es wurden drei Schleppgauben zusätzlich eingebaut. Der Gesamteindruck des Hauses entspricht dem des ursprünglichen Aussehens. Der dahinter liegende Park wurde um die Zeit des Baubeginnes angelegt. Die Karte vom „Plan von dem Adelichen Guthe Rothspalck” von Engelken von 1766 und die Wiebekingsche Karte von 1786 zeigen einen noch vorhandenen kleinen Barockgarten. Aus diesem stammen wohl auch die ältesten noch vorhandenen Bäume, welche älter als 250 Jahre sind. In dem Messtischblatt von 1884, sind deutliche Veränderungen des Parks in Umfang und Gestaltung und seiner Anordnung zu erkennen. Hierin sind die Wege des Parkes deutlich eingezeichnet. Das Haus in seiner Gesamtheit mit dem angrenzenden Park aus der Bauzeit ist so eines der wenigen erhaltenen Gesamtkonzepte Ramées in Europa. |