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HERRENHAUS
ROTHSPALK
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DER ARCHITEKT JOSEPH RAMÉE IN MECKLENBURG

Joseph Ramée war in der Zeit, welche er in Hamburg verbrachte in seiner ersten Phase von 1797 bis 1810 und auch in der zweiten Phase 1830 - 1836 ebenfalls in Mecklenburg tätig.

1801 kauft der Erbprinz Friedrich Ludwig das "Alte Palais" in Schwerin und wählte es als seinen zukünftigen Wohnsitz. Die Inneneinrichtung lies er von der in Hamburg ansässigen Firma Masson und Ramée gestalten. Sie wurde am 11. Januar 1802 in aller Eile vollendet. Nach dem Tod des Erbgroßherzogs Friedrich Ludwig 1837 bewohnte das Gebäude der Großherzog Paul Friedrich mit seiner Gemahlin Alexandrine, daher wird es auch Alexandrinenpalais genannt. Heute beherbergt es Teile des Landtages von Mecklenburg-Vorpommern.

Als heute noch bekanntes Gebäude in Mecklenburg schuf er 1804 das Helena Paulowna Mausoleum in Ludwigslust für den Erbrpinzen Friedrich Ludwig. Dieses Bauwerk ist in seinem Inneren umgestaltet worden, äusserlich aber heute noch erhalten. Es befindet sich in dem weitläufigen Park des Ludwigsluster Schlosses.

Für den Hamburger Kaufmann und späteren Freiherrn Johann Peter von Möller-Lilienstern entwarf er vor seiner Abreise in die USA das neue Herrenhaus für das Gut Rothspalk.

 

Während seines zweiten längeren Aufenthaltes in Hamburg überformte er 1835 für den Hamburger Kaufmann Richard Parish dessen Park in Nienstetten (Hamburg) an der Elbchausse. Es ist naheliegend, dass er für Parish's 1825 als Sommerlandsitz erworbenes Gut Gottin ein Haus im Stile einer Stadtvilla entwarf. Dieses Haus wurde zwischen 1833 und 1835 für Richard Parish in Gottin gebaut. 1939 wurde es entsprechend dem damaligen Zeitgeschmack umgebaut.

Vermutlich zum Beginn der dreißiger Jahre des 19. Jahrhunderts hat Ramée auch den Park in Rothspalk entworfen. In dem Park befand sich ein Eiskeller nach offensichtlich amerikanischen Vorbild, er gleicht exakt denen der Pläne von Jospeh Ramée. Da diese Art von Eiskellern ansonsten in Mecklenburg und auch dem übrigen deutschsprachigen Raum unbekannt waren und zum gleichen Zeitpunkt Jospeh Ramée derartige Eiskeller nachweislich in den Parks von Richard Parish und anderen in Hamburg einbaute, sichert dies die hohe Wahrscheinlichkeit derParkgestaltung Ramée's in den dreißiger Jahren.

Um die gleiche Zeit wurde der Park in Varchentin für den Hamburger Kaufmann Jenisch geschaffen. Vergleicht man die Parkgestaltungen Ramée's mit dem Park in Varchentin und betrachtet das Umfeld des Hamburger Kaufmanns Jenisch so käme auch dort Ramée als Gartenarchitekt durchaus in Frage.