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HERRENHAUS
ROTHSPALK
Mencke
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DER BAUHERR

Für uns stellte sich die Frage: Wieso hat jemand in den napoleonischen Kriegswirren, in denen viele landwirtschaftliche Betriebe in Konkurs gingen, dieses große Gut gekauft? Zudem gab er den Entwurf eines neuen Herrenhauses einem Architekten in Auftrag, welcher bekannt dafür war nur für ausgewählte Persönlichkeiten und sehr hohes Honorar zu arbeiten. Wer war der Bauherr Freiherr Johann Peter von Möller Lilienstern?

Unsere Recherchen ergaben folgendes:
Johann Peter Möller wurde am 27. 8. 1762 in Hamburg geboren, sein Vater kam aus Norwegen und seine Mutter war eine von Witzendorf aus dem Preußischen. Er lernte das Lesen, Schreiben und Rechnen, die französische Sprache und französisch zu tanzen. Das genügte im 18. Jahrhundert um 1776 eine Lehre bei Parish & Thomsen antreten zu dürfen. In der Firma arbeitet Möller nach Abschluss der Lehrzeit sehr erfolgreich als Gehilfe. Bis sich 1790 Parish von Thomsen als Teilhaber trennte. Nun wurde J. P. Möller 10%-iger Teilhaber der neuen Firma Parish & Co. In den folgenden Jahren gelang es John Parish, durch manchmal auch gewagte Handels-, Bank- und Börsengeschäfte eines der weltgrößten Vermögen anzuhäufen. Möller half ihm dabei besonders während seiner langwierigen Erkrankung, welche ihn an das Krankenlager fesselte. Möller führte in dieser Zeit das Unternehmen, auch wenn John Parish meinte das der Ehrgeiz manchmal mit ihm durch gegangen wäre,


 

hätte er ihn nicht in die Schranken gewiesen. Im Jahr 1797, als John Parish die Firma seinen Söhnen übergab, schied J.P. Möller mit einer Abschlußzahlung von 280000,- Mark aus der Firma aus.

Die Söhne John Parish's, Richard und John führten die Firma mit großem Erfolg bis 1815 weiter. Als Sie sich aus dem Geschäft zurückzogen ging es mit der Firma bergab, so dass Rothschild Sie in der Vermögensrangliste ablöste. 1847 erlosch die Frima Parish. (Quelle: R. Ehrenberg, Das Haus Parish - Große Vermögen, Gustav Fischer Verlag 1905)

In der Zeit bei Parish lernte er auch den Architekten Joseph Ramèe kennen, der unter anderen für Parish arbeitete. Johann Peter Möller war durch die Auszahlung 1797 mit einem riesigen Vermögen ausgestattet. Er lies sich am 26. 2. 1804 in Wien in den Reichsfreiherrenstand erheben und durfte sich ab der Zeit Freiherr Johann Peter von Möller Lilienstern nennen.

Er heiratete am 11. 1. 1811 die 18jährige Lovisia von Moltke und kaufte das Gut Rothspalk/Carlsdorf aus Thomstorff'schen Konkurs. Am 19. 10. 1812 wurde sein Sohn Julius Friedrich von Möller Lielienstern geboren. Dieser führte nach dem Tod seines Vaters 1846 das Gut weiter.